Buchlersches Weinhandelshaus
Gerlachsheim
Buchlersches Weinhandelshaus
Gerlachsheim
Würzburger Straße 40
Zum geschichtlichen Hintergrund des Hauses
Johann Peter Buchler ließ dieses zweite Buchlersche Anwesen für seinen ältesten Sohn Johann Michael Buchler (1707-1768) erbauen. Es wurde 1729 fertiggestellt. Nach einem Prozess, den Johann Michael Buchler (1707-1768) zusammen mit der Gemeinde gegen das Kloster führte, war das Verhältnis zwischen den Kontrahenten angespannt.
Das fast palaisartige Gebäude unterstreicht den Rang und die Stellung, die der Weinhändler Buchler hatte. Von größter Bedeutung ist die Tatsache, dass die gesamte Innenraumstruktur mit ihren Stuckdecken erhalten ist und so davon berichtet, wie herrschaftlich der Weinhändler Buchler einst lebte. Gerade diese noch bestehende Innenraumgliederung macht den zusätzlichen Wert dieses Gebäudes aus, weil solche historischen Innenraumsituationen kaum noch erhalten sind.
Kurz vor dem Verfall dieses zweiten Buchlerschen Anwesens gründete sich als Bürgerinitiative 2004 „KulturGut e.V.“, um dieses kulturell bedeutende Weinhandelshaus zu retten. Der Verein kaufte das Anwesen u.a. mit Spenden von Nachfahren der Weinhandelsfamilie Buchler. Es wurde in Vereinsarbeit im Bestand gesichert. Kellerhaus und Scheune mussten teils erneuert werden.
Dr. Jörg Paczkowski, ehemaliger Kreisheimatpfleger und Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, beschreibt das Buchlersche Anwesen wie folgt:
„Bei dem Anwesen Buchler in Gerlachsheim handelt es sich um ein Gebäude (mit seinen Nebengebäuden), das nicht nur für Gerlachsheim, sondern für das gesamte Taubertal von herausragender Bedeutung ist.
Es ist ein hervorragendes Beispiel für die Bedeutung, die der Weinhandel in unserer Region hatte. Das fast palaisartige Gebäude an der Straße unterstreicht den Rang und die Stellung, die der Weinhändler Buchler hatte. Von größter Bedeutung ist die Tatsache, dass die gesamte Innenraumstruktur mit ihren Stuckdecken erhalten ist und so davon berichtet, wie herrschaftlich der Weinhändler Buchler einst lebte.
Gerade diese noch bestehende Innenraumgliederung macht den zusätzlichen Wert dieses Gebäudes aus, weil solche historischen Innenraumsituationen kaum noch erhalten sind. Zudem ist nach den Planungen und der Konzeption des KulturGut e.V. vorgesehen, dass dieses hervorragende Beispiel von Wohnkultur der Öffentlichkeit zugänglich und damit erlebbar gemacht werden wird.
Das Hauptgebäude mit seinen Nebengebäuden ist zudem ortsbildprägend. Nahezu herrschaftlich liegt es an der Straße, die direkt zum Kloster führt. Gerade in dieser Beziehung kommt dem Gebäude eine weitere Bedeutung zu. Durch seine Rettung wird der barocke Charakter Gerlachsheim erhalten, der im Kloster seinen Höhepunkt hat, das 1723 - 1730 erbaut wurde. Johann Peter Buchler hat also nahezu zeitgleich mit dem Kloster 1729 für seinen Sohn Johann Michael Buchler dieses Anwesen errichten lassen.
Sein barockes Kloster und die Klosterkirche, die anderen bescheideneren Barockgebäude im Ort, die wunderschöne Brücke über den Grünbach und nicht zuletzt die figurenreiche Freigruppe vor dem Kloster geben Gerlachsheim einen unverwechselbaren Charakter und dazu gehört unbedingt auch das Buchlersche Anwesen.“
(Gutachten vom 17. April 2010)
Das Buchlersche Weinhandelshaus um 1900, die älteste bekannte Fotografie

Vom Restaurator teilfreigelegtes Stuckdetail im Saal des Buchlerschen Weinhandelshauses
Wappen vom Sturz über dem Eingang zum Buchlerschen Weinhandelshaus (1729)
Wappen auf dem Schlussstein über dem Eingangstor zum Buchlerschen Weinhandelshaus
Weitere Informationen:
www.kulturgut-ev.net