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Geschichte

Von gestern bis heute

Jeder Stadtteil von Lauda-Königshofen verfügt über eine spannende Geschichte. Es lohnt sich, dem historischen Werdegang auf den Grund zu gehen.

Von gestern bis heute:

unsere Stadtgeschichte

Alte Postkarte aus Königshofen

Die heutige Stadt Lauda-Königshofen wurde im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform zum 1. Januar 1975 aus den beiden Städten Lauda und Königshofen und zehn weiteren Gemeinden gebildet. Fast alle Stadtteile (ausgenommen Deubach) teilen ab 1803 die gleiche Herrschaftsgeschichte: Erst kamen sie zum Fürstentum Leiningen, 1806 auch zum Großherzogtum Baden und seit 1952 zum Bundesland Baden-Württemberg.

Königshofen

Königshofen, der Marktflecken an der Tauber- und Umpfer-Mündung, besteht seit über 1275 Jahren, und ist somit der weitaus älteste Stadtteil. 741, zur Zeit des heiligen Bonifatius, schenkte der fränkische König Karlmann dem neuen Bistum Würzburg 26 Krongüter, meist mit Martins-Kirchen, darunter auch in Königshofen/Tauber. Im 13. Jahrhundert erlangten die Fürsten von Hohenlohe die Herrschaft über den Ort. 1418 verkauften sie Königshofen an Kurmainz. Nahezu vier Jahrhunderte blieb die Marktgemeinde kurmainzisch (nur vereinzelt verpfändet), wurde Sitz einer Amtsvogtei und des Zehntgerichts auch für den Schüpfergrund. 1753 heißt der Ort erstmals urkundlich „Stättlein“.

Durch schicksalshafte Ereignisse wie dem Bauernkrieg 1525, dem Dreißigjährigen Krieg, dem furchtbaren Hochwasser 1732 und dem Zweiten Weltkrieg hat Königshofen wiederholt einen Großteil seiner Bevölkerung und zahlreiche historische Bauten verloren. Nur Mauerreste an der Tauberseite, der alte Zehntgoten, der untere Teil des romanischen Kirchturms und der Wartturm auf dem Turmberg blieben als mittelalterliche Zeugen erhalten. 1415 bezeugten zwölf Schöffen erstmals die Königshöfer Messe. 1492 gewährte Kaiser Friedrich III. Königshofen zwei Jahrmärkte. 1525 ging das Marktrecht verloren, 1530 wurde es von Kaiser Karl V. wieder verliehen. Das Marktprivileg wird vom zweitgrößten Stadtteil bis heute als besondere Attraktion gepflegt – die Königshöfer Messe.

Lauda

Lauda, der größte Stadtteil, war Sitz eines Herrengeschlechts und taucht 1135 vermutlich erstmals in einer Urkunde auf. Bis ins 13. Jahrhundert gehörte Lauda den Herren von Luden, die der Siedlung auch den Namen gaben. Aus Luden wurde Ludin, Luten, Lauden und um 1500 Lauda. 1344 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht. Nach häufigem Herrschaftswechsel wurde Lauda 1506 Oberamtsstadt des Fürstbistums Würzburg und war als Amt zuständig für das halbe heutige Stadtgebiet. Die politische Randlage ab 1806 bewirkte wirtschaftliche Rückschläge; der Ausbau zum Eisenbahn-Knotenpunkt ab dem Jahr 1866 führte zu neuem Aufschwung.

Fürstbischöfe, Weinbau und Weinhandel sorgten in Lauda für eine große Blüte. Daran erinnern die spätgotische Marienkirche mit üppiger Rokoko-Ausstattung, der hochbarocke Kreuzweg im Stadtfriedhof, die katholische Stadtkirche mit Renaissanceportal, die Blutskapelle, Reste der Stadtmauer, das markante Obere Tor, zahlreiche Bildstöcke und imposante Fachwerkgebäude in der glücklicherweise nahezu vollständig erhaltenen typisch fränkischen Altstadt.

Spannende Entdeckungsreise

Auch die kleineren Stadtteile verfügen über eine spannende Geschichte. Es lohnt sich, ihrem historischen Werdegang auf den Grund zu gehen.

Beckstein, 1298 erstmals als „Begestein“ beurkundet, zählte bis 1803 lange zum Bistum Würzburg. Die Gemeinde ist ein für seine Schönheit landesweit mehrfach ausgezeichneter Winzer- und Erholungsort.

Deubach, als „Thibach“ 1252 erstmals dokumentiert, unterstand von 1255 bis 1809 dem Deutschorden Mergentheim, kam dann zum Königreich Württemberg und blieb württembergische Enklave bis 1972. Die einwohnermäßig kleinste Gemeinde im Stadtgebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Gerlachsheim, erstmals 1209 als „Gerlagesheim“ beurkundet, gehörte ab 1319 der Abtei Gerlachsheim, die ihrerseits dem Würzburger Bischof unterstand. 1803 kam der Ort zum Fürstentum Krautheim, 1806 zu Baden. Der durch den Weinbau geprägte Ort an der Mündung des Grünbachs in die Tauber beherbergt viele Fachwerkhäuser, Bildstöcke und die prächtige Heilig-Kreuz-Barockkirche.

Heckfeld, als „Hetinvelt“ 1214 erstmals dokumentiert, gehörte bis 1803 zur Herrschaft Lauda. Der flächenmäßig größte Ort im Stadtgebiet hat sich seinen ländlichen Charakter bis heute bewahrt und ist für Wanderer ein attraktives Erholungsgebiet.

Marbach, 1245 erstmals als „Marchpach“ beurkundet, gehörte bis 1803 zur Herrschaft Lauda. Der flächenmäßig kleinste Ort im Stadtgebiet ist als alter Winzerort für edlen Wein und gepflegte Gastronomie bekannt.

Messelhausen, als „Messelhusen“ 1378 erstmals dokumentiert, unterstand bis 1803 den Herren Zobel von Giebelstadt, wurde 1803 und 1806 bayerisch besetzt, bevor es doch auch badisch wurde. Zur Gemeinde zählen noch die Siedlungen Hofstetten, Marstadt - mit dem beliebten Marsaädter See - und Sailtheim.

Oberbalbach, erstmals 1219 als „Ballenbach“ beurkundet, gehörte jahrhundertelang mehreren Herrschaften zugleich, bevor es 1810 endgültig badisch wurde. Der Ort am Oberlauf des Balbachs grenzt an das fränkische Bayern.

Oberlauda, als „Oberluden“ erstmals 1343 dokumentiert, gehörte bis 1803 zur Herrschaft Lauda, und ist heute auch mit Lauda zusammengebaut. Eine Sehenswürdigkeit ist das größte oberschlächtige Mühlrad Süddeutschlands.

Sachsenflur, 1230 erstmals als „Sahsenfluhr“ beurkundet, gehörte bis 1803 der Kurpfalz und mehreren Adels- und Bürgergeschlechtern. Schmuckstück der Ortschaft an der Umpfer ist das historische Schlösschen.

Unterbalbach, als „Ballenbach“ 1219 erstmals beurkundet, gehörte bis 1809 größtenteils dem Deutschorden Mergentheim, wurde ab 1810 endgültig badisch. Die Gemeinde an der Mündung des Balbachs in die Tauber beherbergt einen über 400 Jahre alten Judenfriedhof.


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