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Feiner Jazz im Wandel der Zeit

„Jazz in der Aula“ feiert 70 Jahre Barrelhouse Jazzband

Das Abschlusskonzert der Reihe „Jazz in der Aula“ im Martin-Schleyer-Gymnasium am Sonntag war ein Höhepunkt im Kulturjahr der Stadt Lauda-Königshofen. Gefeiert wurde nichts Geringeres als das 70-jährige Bühnenjubiläum der Barrelhouse Jazzband.

In dieser Besetzung wird man die Barrelhouse Jazzband in der Aula des Martin-Schleyer-Gymnasiums in Lauda nicht mehr hören, hieß es in der Vorankündigung und wahrscheinlich deshalb kamen zum Konzert unter dem Titel „forever new“ besonders viele Zuhörer. Knapp 200 Menschen wollten der Abschiedstournee von Trompeter Horst Schwarz und Bandleader und Saxophonist Reimer von Essen beiwohnen. Gerade letzterer hat die Band viele Jahrzehnte geprägt, ist er doch schon seit 1962 aktiv dabei. Schwarz spielt übrigens nicht nur Trompete, Posaune und singt gelegentlich, er ist auch als Komponist hervorzuheben. So waren einige Stücke an diesem besonderen Abend aus seiner Feder, wie beispielsweise „Take me to Mardy Gras“, das sogar Einfluss auf die Musik in New Orleans genommen hat, der Geburtsstätte des Jazz.

Forever new, also für immer neu trifft auf die Barrelhouse Jazzband voll zu, denn die Band erfindet sich jedes Jahrzehnt neu, wie Moderator Dieter Nentwig zu Beginn ausführte. Das liegt wahrscheinlich auch an den vielen Soloprojekten der Ausnahmemusiker und an den Gastmusikern, die das Spiel der sechs Männer und einer Frau bereichern und ergänzen. So wie in diesem Jahr Terence Ngassa (Gesang und Trompete), Patrick Bacqueville (Posaune), Alan Barnes (Saxophon) und Edward „Duke“ Heitger (Trompete). Vor allem Ngassa begeisterte das Publikum, als er ein Medley mit den bekanntesten Hits von Louis Armstrong spielte und sang. Man konnte fast meinen, das Original sei wiedergeboren. Bei „Wonderful World“ wurden dann auch einige Tränen verdrückt, was unverkennbar am authentischen Gesang von Ngassa lag.

Doch auch die anderen Solisten verstanden es, dem Abend ihren Stempel aufzudrücken, sodass Frank Selten (Saxophon, Klarinette), Lindy Huppertsberg (Kontrabass), Christof Sänger (Piano), Roman Klöcker (Banjo, Gitarre) und Michael Ehret (Schlagzeug) sich etwas zurücknehmen konnten.

Im ersten Teil des Konzertes zeigten sie aber alle zusammen, warum die Barrelhouse Jazzband so erfolgreich ist. Die unterschiedlichen Stile des Jazz konnten sie wunderbar herausarbeiten und zu Gehör bringen. Egal ob kreolische Anklänge oder Klassiker von Duke Ellington und Jelly Roll Morton, alles klang harmonisch und perfekt. Die Soli der einzelnen Bandmitglieder wurden immer beklatscht, denn man merkte, hier ist eine Abschiedstour, die unter die Haut geht. Doch mit der Barrelhouse Jazzband wird es weitergehen, versprach Dieter Nentwig. Die zwei ausscheidenden Musiker sollen ersetzt werden. Die Reihe Jazz in der Aula hat auf jeden Fall Bestand. Für das kommende Frühjahr plant man schon mit „Zydeco Annie & Swamp Cats“. Jazzfreunde sollten sich den 19. April 2024 also schon einmal im Kalender notieren.

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